Meinfeld.de - Gut Meinfeld - Pferdezucht und Pferdepension – Gut Meinfeld beherbergt einen von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung seit dem Jahr 2000 regelmäßig geprüften und zertifizierten Pferdepensionsbetrieb. (1 von 5 Punkte)

Sehr schöner Stall - aus menschlicher Perspektive.
Und wer dann noch auf „Gutsherrenart“ par excellence steht, der ist hier bestens aufgehoben. Sie erwartet ein vollkommen undemokratischer und selbstherrlicher Umgang ohne dass man um Meinung oder Rat gefragt wird.
Neben schönen Fotos auf Facebook und den schon sehr lange zurückliegenden Prämierungen auf einschlägigen Internetseiten sollten Sie - vor der Entscheidung hier einzustellen - einige Punkte bedachen.
- Gern wird versäumt auf ein überdimensionales Bremsenproblem (Pferdefliegen) aufmerksam zu machen. Speziell in den schönen Jahreszeit sorgen die Plagegeister dafür, dass kaum an Ausritt zu denken ist. Wenn die Sattellage erstmal völlig zerstochen ist wird auch Ihr Sommer vornehmlich aus Pferdepflege bestehen. Zur Verdeutlichung des Problems möchte ich auf ein Facebook Foto hinweisen auf der eine Stute komplett eingepackt zu sehen ist. (C. Meinfeld, 21.6.23). Problem erkannt aber Ursache nicht im Griff!
- Die angepriesenen Weideflächen stehen Pensionspferden nur sehr begrenzt zur Verfügung. Sie sind teilweise von Bergahorn umzäunt deren Samen für ihr Pferd hochgiftig sind. Der tägliche Weidegang bedeutet also volles Risiko für eine gegebenenfalls tödliche Weidemyopathie.
- Ställe und Gelände sind komplett Kameraüberwacht - auch in Bereichen in denen sich keine Pferde aufhalten - alles zu „Ihrer Sicherheit“.
- Die Einstreu der Boxen wurde während meiner Pensionszeit alternativlos von Stroh auf Dinkelspelz umgestellt. Wenn man es korrekt macht, eine gute Sache. Die in der Literatur beschriebe Handhabung erfordert eine tägliche Entnahme der durchurinierten Stellen. Auf diesem betriebswirtschaftlich geführten Gut bleibt jedoch der Urin in der Box damit sich eine „Matte“ aus Spelz und Fäkalien bilden kann. Tägliches Misten besteht aus grobem Entfernen der Pferdeäpfel und flachem Neuaufstreu. Eine solche Unterbringung von Pensionspferden mag vielen als optimal erscheinen. Mich erinnert es jedoch eher an Massentierhaltung. Das nicht Entfernen von nassem Urinspelz führte bei meinem Pferd zu einer äußerst negativen Veränderung des Hufhorns. Hochsensible Pferdenasen werden einer unnötig starken Amoniakbelastung ausgesetzt. Darüber hinaus ist die warme Mixtour aus Kot, Urin und Spelz auch eine hervorragende Brutstätte für Insektenmaden. Im Speziellen lieben Maden der Hirschlausfliege dieses Milieu und es schließt hervorragend den Lebenszyklus von Stubenfliegen, von denen es übermäßig viele gibt.
- Putzmaterial, Pferdedecken nehmen bei „Liegenschläfern“ allmählich und unwiderruflich den stechenden Uringeruch an.
- Einmal im Jahr wird das Betreten von Gut Meinfeld für Sie gesperrt sein - die Gutsherren führen dann mit illustrer Jagdgesellschaft eine Treibjagd durch. In den Folgetagen sind Sie und Ihr Pferd dann den erlegten Tierkadavern ausgesetzt. Manche sensible Pferde legen in dieser Zeit, vermutlich durch die irritierende Wahrnehmung von Todesgeruch, ein völlig gestresstes Verhalten an den Tag.
- Rechnungen oder eine Übersicht für die „on top“ Serviceleistungen werden nur gegen hohe Gebühr ausgestellt. Ausstehende Beträge müssen auf unterschiedliche Konten überwiesen werden. Immerhin gehört seit kurzem der „Briefkasten mit den Bargeldumschlägen“ der Vergangenheit an.
- Ein Aussenplatz steht tagelang nicht nutzbar unter Wasser weil die Drainage nicht korrekt funktioniert.
- Das Nutzen einer Waschbox mit warmem Wasser ist untersagt.
- Der Zutritt zum Gut Meinfeld und damit zu Ihrem Pferd ist stark begrenzt: Samstags, Sonntags und an Feiertagen haben Sie den Hof spätestens um 18:00 zu verlassen.
- Die Spinde in der Sattelkammer haben ein Minimaß von ca. hbt 60x40x50. Zusätzliche Lagermöglichkeiten für Ergänzungsfutter oder Möhren bestehen im Kofferraum Ihres eigenen PKW, nicht jedoch auf dem Gelände des Gutes.
- Der auf dem Misthaufen entstehende Wertstoff (evtl. zur Verwendung in einer Biogasanlage) ist stark reglementiert. Organische Abfälle, wie z.B. vollgepinkeltes Heu, Möhrenabfälle oder Bananenschalen gehören da nicht hinein. Es kann also sein, dass man auch Sie darauf aufmerksam macht Ihren „Müll“ außerhalb des Geländes zu entsorgen.
- Im Winter werden Zugänge nicht geräumt und vereisen. Durch diesen Umstand ist von der Box aus nur eine einzige Wiese sicher zu erreichen. Alle Pferdegruppen kommen täglich nacheinander, für je eine Stunde auf diese eine Wiese. Ihr Pferd steht dann 23 Stunden in der Box. Auch andere Serviceleistungen wie z.B. die Hallennutzung sind in dieser Zeit stark eingeschränkt weil ein sicherer Zugang durch gefrorene Wege nicht gegeben ist.

Eine wirklich schöne Umgebung für Menschen - Ihr Pferd würde aber lieber woanders einziehen!

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