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Natürlich antworten wir nicht, wenn wir der Meinung sind, dass ein unlauteres Verhalten vorliegt.

Und zu Paypal: "Zahlung per Vorkasse" und damit eben per Überweisung war bis zum Aufkommen von PP der Normalfall. Woher diese Anspruchshaltung heute kommt, dass Paypal angeboten werden muss, ist uns schleierhaft.

Es ist nun einmal so, dass ein Käufer "irgendwas" behaupten kann, dann ist das Geld zumindest erst einmal blockiert. Warum bitte sollen wir uns diesem Risiko aussetzen und dafür auch noch zusätzliche, an Paypal abzuführende Gebühren zahlen? Wenn der Käufer das von uns erwartet, was er für sich ausschließen möchte, dann misst er mit zweierlei Maß, das ist alles.

Als Verkäufer wiederum ist Überweisung für den Erhalt der Zahlung sicher! Als einzige Methode. Selbst wenn da ein Kontomissbrauch stattgefunden haben sollte, haftet für diesen die Bank (oder der Kontoinhaber, wenn er grob fahrlässig gehandelt hat).

Die Lok wurde von uns vor dem Versand mit dem DigiTest 71000 von Uhlenbrock getestet und in die Werkseinstellung zurückgesetzt, sie funktionierte einwandfrei. Der Kunde meldete uns nach Erhalt, dass die Lok nicht funktionieren würde, wir baten daraufhin um Rücksendung zwecks Prüfung, da eine Ferndiagnose nicht möglich ist. Daraufhin wurde die Lok vom Kunden ohne Absprache mit uns geöffnet, laut seiner Aussage wäre der Decoder defekt, da der Motor mit direkt angelegtem Strom drehen würde. Der Kunde hat dann einen anderen, von uns ebenfalls getesteten Decoder bekommen. Wir erhielten daraufhin die Meldung, dass auch der Ersatzdecoder nicht funktionieren würde und der Kauf nun rückgängig gemacht oder die Lok durch uns repariert werden soll.
Durch das oben beschriebene Öffnen der Lok, ohne uns die Möglichkeit der Nacherfüllung einzuräumen, ist der Fall der voreiligen Selbstvornahme eingetreten, d.h. der Käufer verliert seine Gewährleistungsrechte (siehe dazu auch weiter unten). Das hat den Käufer aber nicht interessiert, er lies uns die Lok durch Dritte vor die Haustür legen und verlangte weiterhin eine Reparatur durch uns. Der von uns gelieferte Ersatzdecoder lag der Lok ebenfalls bei, er wurde vom Kunden durch Abschneiden der Kabel direkt an der Platine irreparabel zerstört.

Wir sandten dem Kunden daraufhin sinngemäß folgende Mitteilung:

"... das Gewährleistungsrecht für Käufer sieht vor, dass dem Verkäufer im Falle eines beim Gefahrenübergang vorliegenden Mangels die Möglichkeit der Nacherfüllung zu geben ist. Das haben wir Ihnen am xx.xx.xxxx angeboten , dieses Angebot haben Sie aber am xx.xx.xxxx abgelehnt, die Zusendung eines anderen Decoders verlangt und diesen auch am xx.xx.xxxx erhalten. Durch Ihren unten beschriebenen Eingriff in die Ware und das Nichtsetzen einer Frist zur Nacherfüllung ist der Fall der voreiligen Selbstvornahme eingetreten.

Daraus ergeben sich für Sie folgende Rechtsfolgen:

Grundsätzlich richten sich die Rechte des Käufers bei Mängeln nach § 437 BGB. Demnach kann der Käufer Nacherfüllung (§ 439 BGB) verlangen, vom Vertrag zurücktreten (§ 323 Abs. 1 oder § 326 Abs. 5 BGB) oder den Kaufpreis mindern (§ 441 BGB) oder wahlweise Schadensersatz (§ 280, § 281, § 283 und § 311a BGB) oder Ersatz vergeblicher Aufwendungen (§ 284 BGB) verlangen.

Durch eine voreilige Selbstvornahme werden diese Rechtsbehelfe des Käufers verschiedentlich beeinflusst. Der Leistungserfolg (mangelfreie Kaufsache) tritt ohne Leistungshandlung des Verkäufers ein. Dies wird als Zweckerreichung bezeichnet und stellt einen Fall der Unmöglichkeit dar. Dadurch wird der Verkäufer von seiner Pflicht zur Nacherfüllung (§ 439 BGB) nach § 275 Abs. 1 BGB befreit. Soweit die Nacherfüllung nach § 275 Abs. 1 BGB unmöglich ist, kann der Käufer nach § 437 Nr. 2, § 440, § 326 Abs. 5 BGB vom Vertrag zurücktreten. Im Falle einer voreiligen Selbstvornahme ist der Käufer jedoch für den Umstand, der ihn zum Rücktritt berechtigen würde, alleine verantwortlich. Ein Rücktritt ist somit nach § 323 Abs. 6 BGB ausgeschlossen. Entsprechendes gilt für eine Minderung nach § 437 Nr. 2, § 441, da diese („statt zurückzutreten“) die Voraussetzungen eines Rücktritts erfordert.

Ein Schadensersatzanspruch des Käufers für die Kosten der Selbstvornahme käme nur in Gestalt eines Schadensersatzes statt der Leistung bei Ausschluss der Leistungspflicht nach den § 437 Nr. 3, § 280 Abs. 1, Abs. 3, § 283 BGB in Betracht. Ein solcher Anspruch erfordert jedoch, dass der Verkäufer die Unmöglichkeit der Nacherfüllung zu vertreten hat. Dies wird zwar nach § 280 Abs. 1 S. 2 BGB vermutet, der Verkäufer muss also beweisen, dass er die Unmöglichkeit nicht zu vertreten hat. Da die Unmöglichkeit der Nacherfüllung jedoch allein aus der Sphäre des Käufers stammt, wird der Entlastungsbeweis regelmäßig gelingen. Damit entfällt auch jeglicher Anspruch des Käufers auf Schadensersatz. Durch die voreilige Selbstvornahme verliert der Käufer damit seine Gewährleistungsrechte in ihrer Gesamtheit. ...."

Eine mehrfach gesetzte Frist zur Wiederabholung der Lok lies der Käufer verstreichen, woraufhin wir wie angekündigt von einer Eigentumsaufgabe gemäß § 959 BGB ausgingen und die Lokomotive der Verwertung zuführten.